25 Jahre nach Hainburg 1984 drohen neue Gefahren für die Donau-Auen!

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9.12.2009
Start der Unterschriftenkampagne www.rettet-die-donau.at

Stopfenreuth- 25 Jahre nach der legendären Aubesetzung im Dezember 1984 sind die Donau-Auen bei Hainburg nun einer neuen Attacke ausgesetzt. Die republikseigene "via donau" und das Verkehrsministerium wollen den Donaustrom zwischen Hainburg und Bratislava im Rahmen des 220 Mio. Euro teuren "Flussbaulichen Gesamtprojekts Donau östlich von Wien"
(FGP) zu einem Schifffahrtskanal ausbauen. Geplant ist eine Vertiefung auf 2,80 Meter, um das aktuelle Transportaufkommen von ca. 12 auf bis zu 30 Mio. Tonnen zu erhöhen. "Die frei fließende Donau soll ausgebaggert und der Flussboden mit groben Steinen belegt werden - was folgenschwer für die Donau und die Pflanzen- und Tierwelt wäre! Im Zuge der Baggerarbeiten sollen auch 133 Hektar in der Kernzone des Nationalparks gerodet werden - ein rechtswidriger Eingriff, da nach niederösterreichischem Recht ein absolutes Eingriffsverbot in den Nationalpark besteht! Die schon erteilte Ausnahmegenehmigung entbehrt somit jeder Rechtsgrundlage!" meinte Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes, im Rahmen einer Pressekonferenz im Forsthaus Stopfenreuth, nahe dem geschichtsträchtigen Aubereich, wo einst die Aubesetzung stattfand.

Hände weg vom Nationalpark Donau-Auen!

Als "Fuß in der Tür" für das FGP plant die via donau den so genannten "Naturversuch Bad Deutsch-Altenburg". Dabei will die via donau teppichartige Schüttungen von Grobschotter durchführen, um die Donausohle zu stabilisieren. Das Vorhaben soll auf einer Länge von drei Kilometern umgesetzt werden und bleibt somit haarscharf unter dem Schwellenwert, ab dem eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist. Außerdem sollen für dieses sinnlose Projekt, das gar keine Ergebnisse liefern kann, zwei bis drei Hektar in der Kernzone des Nationalparks gerodet werden. "So etwas darf in einem der
bestgeschützten Naturschutzgebiete Europas nicht genehmigt werden!",
fordern Heilingbrunner, Doris Holler-Bruckner (Plattform pro Nationalpark), Günter Schobesberger (BI Donaufreunde) und Wolfgang Rehm (Umweltorganisation Virus) im Rahmen der Pressekonferenz.

Eintiefung der Donau von der via donau künstlich hergestellt

Die via donau ist in einem beträchtlichen Ausmaß selbst für die Eintiefung der Donau verantwortlich. Von 1984 bis 1995 wurden 722.000 m3 Schotter zur "Erhaltung" und "Instandhaltung" der Schifffahrtsrinne gebaggert. "Zwischen 1996 und 2005 stieg die entnommene Menge auf 1,478 Millionen m3 an! Doch große Mengen wurden so deponiert, dass sie dem Geschiebehaushalt entzogen, Buhnenfelder zugeschüttet und deren Verlandung gefördert wird. Material wird weit stromabwärts zugegeben und so die Sohleintiefung weiter verstärkt. Auf diese Weise werden die ca. 160.000 m3, die beim des Kraftwerks
Freudenau pro Jahr laufend zur Stabilisierung der Donausohle zugegeben werden, verwirtschaftet", erklärt Rehm.

Rettet die Donau - stoppt den Schifffahrtskanal!

"25 Jahre nach Hainburg müssen wir wieder um die Donau-Auen kämpfen. Anstatt den Nationalpark Donau-Auen endlich auf die bundes- und landesgesetzlich festgelegte Größe von 11.500 ha zu erweitern, plant man rechtswidrige Eingriffe in das Schutzgebiet. Das Wahnsinnsprojekt würde zudem einen verstärkten Ausbaudruck auch für die restlichen unverbauten Donauabschnitte nach sich ziehen. Damit würde Österreich seine gesamteuropäische Verantwortung für die Erhaltung des Donaustroms konterkarieren", so Heilingbrunner. Um das fehlgeplante Bauprojekt zu stoppen, startet der Umweltdachverband gemeinsam mit Mitgliedsorganisationen und Umwelt- und Naturschutzorganisationen die Unterschriftenkampagne "Rettet die
Donau - Stoppt den Kanal!"

"Die Baumaßnahmen und Rodungen im Nationalpark Donau-Auen sind rechtswidrig. Verkehrsministerin Bures muss das gesamte Projekt unverzüglich stoppen! Wir fordern die Bundesregierung auf, ein Alternativprojekt ausarbeiten zu lassen. Wir wollen einen lebendigen Fluss und keinen Kanal", fordern
Heilingbrunner, Holler-Bruckner, Rehm und Schobesberger gemeinsam.


Mehr dazu:
www.rettet-die-donau.at

Quelle: Ökonews

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