auszug aus HIMMEL WASSER ERDE von perschda pan

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Der Prinz eilte ihm nach und sie durchquerten den Kristallpalast.
„Das ist wirklich ein Schatz, hier am Ende des Regenbogens.“, sagte Schwubbi aufs Neue tief beeindruckt von der Schönheit der Kristalle. Er wurde langsamer und dachte an die Worte der Wolkenfee.
„Nein, was? Der Regenbogen ist immer woanders zu Ende, grade da, wo ihn der Wind hinweht. Das, was du in den Kristallen siehst, ist Teil des wahren Schatzes“, sagte Stinkelchen und hatte vor Aufregung ganz vergessen zu dichten. Schnell ging er weiter.
„Aber das ist doch nur mein Spiegelbild.“, meinte der Prinz und hatte das Versehen des Zwerges nicht bemerkt.
„Ganz genau, du selbst bist Teil eines Schatzes.“ Die Stimme des Zwerges war nur noch leise zu hören und Schwubs beeilte sich um ihn nicht zu verlieren.
„Das verstehe ich nicht. “, beichtete Schwubbi nach einiger Zeit.

„Es ist doch ganz leicht,
kein Stein gleicht
dem anderen, keine Wolke,
sollte,
wie eine der anderen sein.

Und auch
kein Strauch
gleicht dem anderen
und kein Lebewesen,
ganz egal welches,
gleicht niemals dem anderen.

So ist es immer gewesen,
so soll es sein.

Darum sag ich es dir hier,
in diesem einen Satz,
alles zusammen, das „Wir“
ist der größte Schatz.“

Der Prinz folgte ihm schweigend. Dann musste er fragen, „Was ist mit den Zauberern? Sind sie auch Teil des Schatzes?“ Nach den Worten des Steins, konnte Schwubbi es sich schwer vorstellen,

„Jeder hat seinen Platz,
alles hat seine Zeit.
Du wirst es schon merken,
bald ist es soweit“,
antwortete der Zwerg.

Der Prinz war verwirrt. Eigentlich hatte er keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hatte. Wer waren diese Zauberer nun und was hatte ihr Kommen zu bedeuten? Es gab so viele verschiedene Ansichten. Er war trotz der erholsamen Nacht schon wieder müde.
Dann erinnerte er sich an das Licht im Kristall und sogleich wurde ihm behaglich zumute.

Der Zwerg bemerkte, wie Prinz Schwubedaja noch einmal zur Kristallfee sah.
„Sie ist eine Wächterin, eine der 13 Töchter der Erde. Sie ist so alt wie die Große Mutter Erde selbst. Sie ist Sternenlicht und hat sich versteinert um die Erde zu schützen und zu heilen. Diese Kristallfeen sind auf der ganzen Welt verborgen. Wir Zwerge kennen sie gut. Sie zeigen uns den Weg durch das Gestein. Ihr Licht erinnert jedermann an alt bekannte Wege“, sagte der Zwerg.
„Wie die Baumgeister im Wald“, sagte er leise.
„Ja, man könnte dies Strahlen auch die Geister der Kristalle nennen. Er dort draußen gehört auch dazu, ein kleiner Anteil ist in jedem Stein“. „Du hast nicht gedichtet!“ Schwubbi war erstaunt. Diesmal hatte er es doch bemerkt.
„Nee, ich hab grad’ keine Lust. Manche Worte sind auch so Poesi genug.“
Komisches Kerlchen, dachte sich der Prinz und erinnerte sich zurück an das Zeigen von Wegen.
Dann schwiegen sie beide.

Der Weg war anstrengend, wenn auch nicht so mühsam, wie das Klettern. An den Felswänden sah der Prinz oft die strahlenden Adern aus Kristallgestein. Er berührte die Wände und spürte ein Kribbeln.
„Warum ist die Felswand nass und dieses Kribbeln, was war das?“

„Wenn Wasser aus dem Steine fließt,
aus Quellen sich in Flüsse gießt,
ist alles, was es mit sich führt,
von des Lebens Hand berührt."


"Woher kommt das Wasser?", fragte der neugierige Prinz. Er wollte alles genau begreifen, jeder Zusammenhang schien ihm von Bedeutung zu sein.

"Von weit, weit oben auf dem Berge,
die Spitze ragt in den Himmel hinauf,
verbindet ihn mit der Erde.
Der Wolken unermüdlicher Lauf,
bringt das Wasser durch ihren Fleiß,
auf dass es gesäubert werde.
So schließt sich der Kreis."

Der Zwerg sprach in Rätseln. Schwuppi konnte sie nicht lösen. Er musste auf den Weg achten.
Sie bogen um viele Ecken und sprangen über schmale Schluchten, deren Grund man nicht sehen konnte. Manchmal sah Schwubbi nicht einmal den Weg.
"Es ist so dunkel. Ich kann überhaupt nichts erkennen."

"Na das hab ich gern,
leuchtet selbst, wie ein Stern
und kann nicht sehen,
welche Dinge geschehen."

"Was meinst du damit? Um mich ist es trotzdem dunkel."

"Niemand wird dir eine Laterne schicken,
lernst du nicht über dich hinaus zu blicken.
Kannst du nicht sehen in der Dunkelheit,
so richte auf dein Licht die Aufmerksamkeit.
sogleich sehen wirst du dann,
was dein Strahlen erleuchten kann."

So versuchte es der Prinz. Er schaute genau in die Dunkelheit hinein und erkannte tatsächlich die Felswände vor sich. Sein eigenes Strahlen warf ein Licht vor ihn und erhellte seinen Weg. Er war das Licht und er konnte die Felsen durchleuchten. Er sah tief in sie hinein und erkannte ihr Wesen. In ihnen sah er viele kleine Lichter. Er erkannte den Pulsschlag der Erde.

Da formten sich vor ihm bizarre Höhlen. Einige waren aus dünnen Kristallfäden gesponnen, andere enthielten Hohlräume in denen unbekannte Elfen Feste feierten. Manche waren ganz aus grünen, versteinerten Blasen gemacht. Die Farbe erinnerte ihn an seinen Wald.
Sehnsucht packte ihn. Er wollte endlich wieder den Wind spüren und das Rauschen der Blätter hören.

Was er dann hörte, war das Gurgeln einer Quelle und er erblickte das Sonnenlicht. Die letzte Biegung und sie standen auf einer Wiese. Eine Quelle füllte einen klaren Teich. Prinz Schwubbedaja erfrischte sich an dem eisigen Wasser. Der Blick in den freien Himmel berauschte ihn.
Erst dann bemerkte er, dass sie sich am Fuße des Berges befanden. Und auf der anderen Seite!
„Sind wir in so kurzer Zeit durch den ganzen Berg gelaufen?“, fragte er erstaunt.

„Manche Wege sind gar nicht so weit,
wenn man sie einfach geht.
Darum Euer Hoheit,
weiß ich, dass ihr ihn seht,
den von euch ersehnten Weg.
Denkt immer daran,
kein Weg ist zu lang.
Hier verabschiede ich mich.
Und sehen wir uns nicht,
bin ich es, der verspricht,
da zu sein, werd’ ich gebraucht,
denn ich weiß, ihr seid es auch.“,
sagte Stinkelchen und verbeugte sich.
Dann verschwand er im Berg.
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