Offener Brief an Christoph Hörstel

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Der Autor dieses Briefentwurfes bin nicht ich.


Sehr geehrter Herr Hörstel,

wir, (hier einfügen wer mit "wir" gemeint ist), haben schon ein paar Ihrer Vorträge und Interviews gesehen und sind sehr beeindruckt von Ihrer Fachkenntnis und dem Detailwissen, mit dem Sie aufzeigen können, wie die Lage in der aktuellen Politik ist. Es bräuchte mehr Menschen wie Sie, die mutig aufstehen und bereit sind, andere Menschen über die momentanen Geschehnisse zu informieren.
Nachdem man nun, unter anderem dank Ihnen, solche und andere Informationen zur Verfügung hat, stellt sich natürlich die Frage nach der Konsequenz. Viele Menschen wollen die Probleme in unserer Gesellschaft und in unserem System beheben. Dazu gibt es verschiedenste Lösungsansätze.
Wir vertreten die Ansicht, dass die Lösungsansätze nur so gut sein können, wie die Qualität der Erkenntnisse über die wirklichen Ursachen der Probleme sind. Je mehr Wissen man um eine Krankheit hat, desto eher ist man in der Lage, sie zu heilen und nicht nur an ihren Symptomen zu arbeiten.
Ohne hier eine grundlegende, auf Vollständigkeit abzielende Bewertung abgeben zu können, möchten wir trotzdem eine grobe Übersicht geben, wovon wir denken, was die Wurzel der Probleme in unserer Gesellschaft ist und worauf eine Lösung hinaus laufen muss:

Wir leben in einem monetären System. Geld ist die Grundlage allen Handelns und bietet gleichzeitig den Hauptanreiz, einer Tätigkeit nachzugehen. Alles Streben des Menschen in diesem System ist hauptsächlich deswegen vorhanden, damit Geld verdient werden kann. Der Mensch hat den Drang, überleben zu wollen und dies geht in einem monetären System nur, wenn er nach Profit strebt. Ohne Geld ist man in diesem System mehr oder weniger handlungsunfähig. Deshalb muss jeder Mensch so handeln, dass er für sich selbst genug Geld verdient, um sich und möglicherweise seine Familie zu ernähren und ihr einen gewissen Lebensstandart zu sichern. In diesem System wird nicht darauf geschaut, wie der Mensch sich seinen Lebensunterhalt verdient. Soziales Verhalten, Hilfsbereitschaft etc. finden in diesem System keine tatsächliche Belohnung in Form von Wohlstand. Nur das Verhalten, welches der Markt als gewinnbringend bewertet, wird auch entsprechend belohnt. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Arbeit in der Waffenindustrie oder als Investmentbanker handelt. Somit wird in diesem System vor allem anderen egoistisches Streben und Eigeninteresse entlohnt. Sorgen über soziale Aspekte kommen immer erst nach der Frage nach dem finanziellen Gewinn. Wenn sich die Industrie wirklich um die Gesellschaft kümmern würde, indem sie die sozialen Belange und das Gemeinwohl an erste Stelle setzen würden, würde das monetäre System nicht funktionieren. Gleichheit und Fairness haben in diesem System keinen Platz, weil die Grundlage dieses Systems, weshalb es überhaupt überleben kann, Wettbewerb ist. Dies führt zu der grundlegenden Erkenntnis, dass Korruption im monetären System implementiert ist. Da egoistisches Streben belohnt wird, ist es zwangsläufig so, dass die Menschen lügen und betrügen, um sich möglichst einen großen Vorteil gegenüber anderen zu verschaffen. Folgendes sehr simple Beispiel macht dies deutlich: Ein Elektrohändler wird jederzeit versuchen, seine Ware an den Mann zu bringen. Er wird versuchen, seine Produkte besser darzustellen, als die seiner Konkurrenz. Stellt er dies geschickt an, beispielsweise durch Werbung, kann er seine Waren absetzen, obwohl er genau weiß, dass ein anderer Elektrohändler die gleiche Ware billiger oder eine bessere Ware zum gleichen Preis anbietet. Was auf den ersten Blick normal erscheint, zeigt das eigentliche Problem: Lügen und Betrug werden in diesem System belohnt. Einen ehrlichen Händler gibt es in diesem System gar nicht, weil er mit seinem Geschäft nicht überleben würde.

Zusammenfassend gesagt: Dieses System ist auf Wettbewerb, Konkurrenz und Korruption aufgebaut und man kann in ihm nur erfolgreich sein, wenn man stets auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Den allgemeinen Theorien der Volkswirtschaft nach soll dieses egoistische Verhalten den Wohlstand der Gesellschaft im Ganzen heben. Leider hat diese Mentalität weit mehr Probleme verursacht, als es an positiven Aspekten für uns hervorgebracht hat (man muss sich nur die Realität anschauen um diese These bestätigt zu sehen).

Gleichzeitig ist Krieg der ultimative Stimulus einer jeden Volkswirtschaft in diesem System und dies macht Tod und Zerstörung zu einer positiven Sache für die, die in der kommerziellen und politischen Position sind um davon zu profitieren. Der Krieg ist in der Tat von den Unternehmen und Industrien gewollt (deshalb sind false flag attacks wie 9/11 nur Symptom eines kranken Systems) egal wie menschenverachtend er ist. Diese Realität betrachtend kann man sagen, dass Krieg niemals aufhören wird zu existieren, solange dieses Profitsystem herrschend ist, während das menschliche Verhalten selbst immer einen missbräuchlichen Hang zum Übervorteilen und Profitstreben entwickelt hat um zu überleben. Dieses System belohnt dieses Verhalten auch noch, anstatt dass es andere Anreize gibt, um sozialer zu handeln.

Hinzu kommen die Tatsachen, dass eine Ware in diesem System umso wertvoller wird, je knapper sie vorhanden ist. Dies gilt auch für unsere Ressourcen. Deshalb ist es in diesem System unmöglich, eine Ressource so reichhaltig anzubieten oder nutzbar zu machen, dass sie der ganzen Gesellschaft verfügbar gemacht werden kann. Knappheit bestimmt den Preis. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass vorhandene Technologien zurückgehalten oder nur spärlich angewendet werden, da ansonsten kein ausreichender Profit abfallen würde.

Ein weiteres Phänomen dieses Systems ist, dass ein kreislaufartiger Konsum stattfinden muss. Waren müssen immer wieder neu produziert und abgesetzt werden, deshalb werden oftmals billige Materialien verwendet, um einerseits den Preis zu drücken und andererseits die Haltbarkeit des Produkts nach unten zu fahren. Würde man in diesem System ein Produkt kreieren, das dauerhaft hält und sich wenig abnutzt, würde der Markt darunter leiden und somit auch das Unternehmen, das dieses Produkt produziert.

Ein weiteres Problem, welches dieses System nicht berücksichtigt und weshalb es über kurz oder lang kollabieren muss, sollte man sich nicht über Alternativen austauschen, ist das der technologischen Arbeitslosigkeit. Die menschliche Arbeitsleistung und ihre Entlohnung ist der Motor, der dieses System am Laufen hält. Durch die zunehmende Automatisierung vieler Arbeitsprozesse, wird menschliche Arbeit mehr und mehr nicht mehr nötig sein, um Produkte und Dienstleistungen, die die Menschen benötigen, bereit zu stellen. Daraus folgt, dass die Menschen weniger Geld für den Konsum übrig haben und somit die Unternehmen immer weniger einnehmen können. Somit steht ein Kollaps dieses Systems früher oder später bevor.

Als letztes sei noch das Phänomen des Zinssystems erwähnt: Durch die Tatsache, dass alles Geld der Welt aus einem Kreditgeschäft heraus entstanden ist, ergibt sich, dass immer mehr Schulden auf der Welt existieren, als Geld im Umlauf ist. Denn der Zins, der auf jedem Kredit lastet, wird bei der Geldschöpfung (=Kreditvergabe) nie mitgeschöpft. Dies führt zu einer Vermögensverteilung von unten nach oben und zwingt die Wirtschaft zum stetigen exponentiellen Wachstum, welches vornehmlich auf Kosten der Menschen und der Natur geschieht.

Man kann also mit einiger Gewissheit konstatieren, dass das monetäre System überholt ist und es zudem fast ausschließlich schlechte Anreize sind, die den Menschen zum Wohlstand verhelfen. Dieses System hatte in der Vergangenheit durchaus seine Berechtigung, jedoch konstatieren wir, dass es durch den technischen Fortschritt und dank neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse möglich ist, jedem Menschen ausreichend Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um ein Leben ohne Hunger und Armut zu führen. Das monetäre System hindert uns jedoch daran, diese Ressourcen jedem zugänglich zu machen. Die Wissenschaft entwickelt sich ständig weiter und revidiert alte Thesen um neue Erkenntnisse hervor zu bringen. Das monetäre System jedoch besteht seit Jahrhunderten, ohne dass es je wirkliche Alternativen gegeben hätte. Es ist Zeit, auch in diesem Bereich auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse beispielsweise aus dem Bereich der Soziobiologie, Anthropologie, Hirnforschung, Psychologie etc. zurück zu greifen und diese einfließen zu lassen in die Gestaltung einer neuen Gesellschaft.

Es läuft wohl schlussendlich auf die Frage hinaus, ob der Mensch sich von Natur aus so schlecht verhält, wie er es in diesem System tut und ob das kapitalistische System dazu geeignet ist, dieses von Natur aus schlechte Verhalten in ein Verhalten zu übersetzen, welches dem Gemeinwohl immerhin einen kleinen Ertrag bringt (egoistisches Streben=Verbesserung des Wohlstandes Aller) oder ob es das kapitalistische System ist, welches dieses Verhalten beim Menschen hervorruft, da es ihn dafür belohnt und es ihm ständig genügend Anreize gibt, sich zu jederzeit unsozial zu verhalten. Die Beantwortung dieser Frage ist von elementarer Bedeutung, wenn es darum geht, sich zu überlegen, wie ein gesellschaftliches Zusammenleben in der Zukunft aussehen soll.

Wir vertreten die Auffassung (und mit uns breite Teile der oben aufgeführten Wissenschaften), dass die Umwelt und damit verbunden das gesellschaftliche System, das menschliche Verhalten entscheidend beeinflussen. Wie können wir uns also weiter entwickeln, zivilisierter werden, wenn wir in einem solch feindlich gesinnten System aufwachsen? Dieses System wird immer wieder korruptes, verbrecherisches Verhalten fördern. Es ist Zeit, ein System zu schaffen, welches den Menschen dient und nicht umgekehrt. Wir brauchen ein System, welches den Menschen eine Umgebung ermöglicht, indem soziales Verhalten und Beiträge zum Gemeinwohl begünstigt werden. Ein System, indem technische Möglichkeiten voll genutzt werden und nicht aus Profitgier zurückgehalten werden. Wir brauchen ein System, das im Einklang mit der Natur existiert und diese nicht zerstört wie das aktuelle, in dem immer wiederkehrender Konsum mit all seiner unnötigen Verschwendung und maßlosen Verschmutzung notwendig ist, damit es überhaupt bestehen kann.

Wir sind der Überzeugung, dass in einem solchen System Politiker nicht mehr nötig sind. Politiker tragen nichts zum Wohl der Menschen bei. Im aktuellen System ist die Regierung eines Landes nicht für seine Bürger da, so wie es eigentlich sein sollte, sondern sie funktioniert wie eine Art Mutterkonzern für all die anderen Konzerne im Land. Denn was ist am Ende in diesem System wichtig für dieses und alle anderen Länder der Erde? Dass es wirtschaftlich erfolgreich ist, daran wird alles gemessen. Dadurch hat jede Regierung ein Interesse am wirtschaftlichen Status seiner Nation. Profitiert die Wirtschaft, und mit ihr einzelne große Unternehmen, von den Entscheidungen der Regierungen, so werden natürlicherweise auch die Verantwortlichen in der Regierung davon profitieren. Es ist ein Geben und Nehmen. Lobbyismus und Korruption sind somit auch hier fortwährende Bestandteile des Systems. Trifft eine Regierungspartei unpopuläre Maßnahmen gegen das Interesse der einzelnen Unternehmen, wird es nicht allzu lange dauern, bis eine andere Partei breite unternehmerische und mediale Unterstützung erfährt und somit an Macht gewinnt. Deshalb ist es unmöglich, dass Parteien und/oder Regierungen einen echten Wandel vollziehen könnten. Bestes Beispiel ist die Partei „Die Grünen“, die während ihrer Regierungszeit sämtliche Ideale über Bord warf, einschließlich das einer „Anti-Kriegs-Partei“.

Unsere Frage ist deshalb: Was macht Sie glauben, dass Sie mit Ihrem Vorhaben, mit einer eigenen Partei zur übernächsten Bundestagswahl anzutreten, einen wirklichen Wandel bewirken könnten? Wir sind der Überzeugung, dass echter Wandel nur vom Volk ausgehen kann. Und dass das Volk in diesem System, welches sich Demokratie schimpft, keine echte Stimme mehr hat, sollte aus den obigen Ausführungen klar hervorgegangen sein. Deshalb plädieren wir nicht für einen Marsch durch die Institutionen, sondern zunächst für eine breite Aufklärung der Öffentlichkeit über die unüberwindlichen Probleme des monetären Systems um uns gleichzeitig für eine Gesellschaft einzusetzen, die ohne Macht und ohne Geld auskommt. Dies kann nur funktionieren, wenn die Menschen möglichst viele Informationen zur Verfügung haben, weil sie nur dann verstehen werden, dass eine solche Gesellschaft möglich ist.

Wir würden uns sehr über eine Antwort Ihrerseits freuen. Trotz dieser Kritik an Ihrem Vorhaben, möchten wir noch einmal betonen, wie sehr wir Ihre Arbeit und Ihr Engagement zu schätzen wissen. Deshalb setzen wir uns auch dafür ein, dass Ihr Wissen weiter verbreitet wird.

Mit freundlichen Grüßen

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